Twitter SEO

Twitter SEO

Die Königsdisziplin in der Suchmaschinenoptimierung

von Dr. William Sen

SEOs gibt X (ehemals Twitter) in letzter Zeit jede Menge Gesprächsstoff. Zum einen besprechen sie die Möglichkeiten, wie sie ihren eigenen XAccount besser bei Google ranken können. Parallel dazu diskutieren sie darüber, ob sich ein XAccount positiv auf die eigene Website auswirken kann, indem man beispielsweise von dort verlinkt wird.

Alle Links, die User in einem Tweet setzen, werden von Xim Grunde nicht übernommen. Stattdessen ersetzt Xseine Links mit einer eigenen internen Weiterleitung namens „X´s Link Service“. Als Argument behauptet X, die T.CO-Domain zu nutzen, um die Benutzer vor „schädlichen Inhalten zu schützen“ und „um Mehrwert für Entwickler zu liefern“.

Diese beiden Gründe scheinen allerdings vorgeschoben. Als „schädliche Inhalte“ werden bei X virenbefallene Websites bezeichnet. Derweil können Nutzer jedoch jederzeit sowohl auf virenbefallene Websites als auch auf rechtsverletzende Inhalte verlinken. Vor kurzem behauptete X in diesem Punkt, die eigene T.CO-Domain als „Signal für relevante und interessante Tweets“ zu verwenden. Diesen Grund beschreibt X aber selbst in den weiterführenden Hilfe-Seiten nicht.

Dabei spielt es keine Rolle, ob man einen direkten Link  oder einen Shortlink setzt (beispielsweise mit Bitly). Am Ende werden alle Links in die von X verwalteten Linkmaschine T.CO übersetzt und von dort erst weitergeleitet. Auf der Oberfläche erscheint weiterhin der vom User gesetzte Link und gaukelt dem User den realen Link vor, obwohl sich dahinter der interne T.CO-Link von X befindet. Somit täuscht X eigentlich allen Nutzern etwas vor, weil ein anderer Link auf dem Bildschirm angezeigt wird als derjenige, der tatsächlich dahintersteht.

Xs SEO Statement 
X erläutert, warum es keine ausgehende Links zulässt

Da hilft auch das von Matt Cutt von Google angekündigte Google-Vorhaben nicht, Links von X nach der Qualität der Nutzer bewerten zu lassen. Was Google technisch nicht auszulesen vermag, kann Google auch nicht bewerten. Matt Cut bestätigte das bei der Diskussion um X bereits vor einigen Jahren: „Wenn wir eine Page nicht auslesen können, können wir dem auch keinen Page Rank zuordnen“.

X SEO Outlinks
X nutzt die eigene Outlink-Maschine
X SEO Outlinking Das Outlinking-Konzept von X

Diese Eigenschaft von X lässt einen besonderen Vorteil für X selbst erkennen. Denn sie gibt X die volle Kontrolle über alle ausgehenden Links. Es ist davon auszugehen, dass sich X dadurch von Shortlink-Drittparteien wie Bitly und Google URL Shortener unabhängig machen möchte. Auf diese Weise kann X im Grunde sogar jederzeit den Shortlink-Anbietern den Hahn zudrehen. Das zeigt nebenbei auch, mit welchem Risiko und welcher Abhängigkeit Portale leben, die ihren gesamten Erfolg und somit ihre Existenzberechtigung auf X aufgebaut haben. Betroffen sind im Grunde alle Shortlink-Anbieter, aber auch Anbieter, die auf die API von X zugreifen, wie beispielsweise günstige oder freie Social Media Monitoring Tools. Wer mit Xs Datenbanken und Oberflächen umgeht, muss wissen, dass X letztlich die Richtung bestimmt. Vermutlich ist ein weiterer wichtiger Grund, dass X damit alle Links statistisch messen kann. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass X von jedem Link weiß, wie oft er von wem angeklickt wurde.

Ein wichtiges Geschäftskonzept von X ist auch die Auswertung derjenigen Tweets, in denen Nutzer auf externe Links verweisen. Denn mit der Analyse können Rankings und marktspezifische Daten generiert werden, die für die Marktforschung überaus zweckdienlich sind. X selbst gibt diesen Vorteil offen zu: „Unser Link-Service kann auch Daten messen, beispielsweise, wie oft der Link angeklickt wurde. In der nahen Zukunft wird X diese Daten mit unserem Resonanzalgorithmus benutzen: So können wir herausfinden, ob ein Tweet interessant und von Bedeutung ist.“ Auf diese Weise kann X die Daten verkaufen und anderen Web-Verzeichnissen helfen, neue Dienstleistungen anzubieten. Das Ergebnis könnte ein Service zwischen Bookmark-Sharing und Suchmaschine sein.

Die in X gesetzten Links haben für Suchmaschinen aus SEO-Sicht allerdings weiterhin keinerlei Bedeutung. Da alle Links auf die T.CO-Plattform von X verweisen, wird der gesamte Trust auch auf T.CO übertragen. Dadurch ist es keinem Nutzer möglich, eigene Links in Tweets zu setzen, die direkt auf seine Website führen. Die einzige Ausnahme bildet das Profil des Avatars bei X, da hier bei der Platzierung der persönlichen Website im eigenen Profil der X Link Service nicht zum Einsatz kommt. Doch auch an dieser Stelle hat X Sorge getragen, dass für den Nutzer keine SEO-Vorteile entstehen. Dazu nutzt X, ähnlich wie auch Wikipedia, den ME-NOFOLLOW-Tag. Entscheidend bei diesem Attribut ist der gesetzte nofollow, der Suchmaschinen dazu anhält, den Link für das Ranking nicht zu berücksichtigen. Somit ergeben sich selbst durch einen Link im Profil keine Vorteile für das Ranking.

X Accounts bei Suchmaschinen

Ein X Account wird dagegen von Suchmaschinen gefunden. Allerdings ist Google im Umgang mit X relativ eigen und nutzt hier einen speziellen Algorithmus, der nur für X gilt. Aufgrund der hohen Aktualität von vielen X Accounts erwartet Google, dass einzelne X Accounts ständig aktuell bleiben. Xt man demnach im Gegensatz zu anderen X Usern weniger, wird folglich der Account heruntergestuft. Die Website eines Unternehmens mit einer mäßig aktuellen Website wird daher von Google immer mehr Trust erhalten als ein mäßig aktueller X Account des Unternehmens. Wer seinen X Account hochgelistet haben möchte, muss also regelmäßig Xn. Das liegt vor allem auch daran, dass Google X als Portal stets gesondert behandelt, während eine sporadische Website den üblichen Ranking-Kriterien zugeordnet wird.

Auch hier gilt: Der X Account gehört nie einem selbst, sondern ist in Wirklichkeit Eigentum von X. Auch Google nimmt sich das Recht heraus, alle X Accounts nach einem Algorithmus zu bewerten. Wenn Unternehmen den Rank ihres X Accounts beeinflussen möchten, bleibt ihnen nur die Möglichkeit, fleißig zu tweeten.

X-Witz

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